Sie sind hier :
  1. Anna von Sachsen

Prinzessin Anna von Sachsen - eine Real-Geschichte.

Annas Vater der Churfürst Moritz von Sachsen zeigte weniger Anlage zum kriegerischen Fürstenberuf als sein Bruder Severin, obgleich der letztere eine minder frische Gesundheit genoss. Wenn der Oheim der Prinzen, Herzog Georg, zuweilen an Heinrichs Hof nach Freiberg kam, ließ er beide Knaben, Moritz und Severin, in seiner Gegenwart kleine Kämpfe anstellen, und der jüngere Bruder zeigte sich immer lebhafter als der ältere Moritz, darum ist anzunehmen, dass Herzog Heinrich glaubte, Moritz werde eine Neigung zum geistlichen Stand bekommen.


Moritz war infolge der getroffenen Einleitungen, welche namentlich Anton von Schönberg und Kanzler von Philipp in Salza besprachen, im Frühling des Jahres 1540 in Hessen gewesen und hatte sich mit Agnes bereits geeinigt. Dennoch gab die Verlobung Anlass zu tiefgreifenden Misshelligkeiten.

Moritz erschien am Sonntag, den 9. Juli, bei Dytstädt. Der Plan des Markgraven ging auf Gewinn eines Vorsprungs vor Moritz. Es war ein stattliches Heer, was Moritz auf den Flächen des niedersächsischen Landes, unweit Peina und Sievershausen, um die Mittagsstunde des 9. Juli sich ausbreiten ließ, nachdem er bei Burgdorf, „an der Kalkhütte“, das Feld bestellt hatte. Außer ihm selbst waren Heinrich von Braunschweig mit seinen zwei Söhnen, Philipp und Carl Victor, dann Fürst Friedrich von Lüneburg, der die Fahne der churfürstlichen Leibwache trug, beim Heer.

Fast alle Geschlechter des sächsischen Adels waren durch eines oder mehrere ihrer Mitglieder an jenem Tage vertreten. Die Graven von Beichlingen, von Schwarzburg, Stolberg, Honstein, Mansfeld, der Comthur zu Zwetzen befanden sich in den Schlachtreihen des Churfürsten Moritz.

Während man beschäftigt war, ihn aufs Bett zu bringen, sprach er im Vorgefühl des nahen und nun erwünschten Todes: „Gott wird kommen“, und ehe man noch die Decke völlig über ihn legen konnte, war er mit einem Seufzer verschieden. „Also und anders nicht“, sagte der Augenzeuge, „ist es mit der Schlacht und dem Sterben des Churfürsten zugegangen“.

Das Buch:
Prinzessin Anna von Sachsen - eine Real-Geschichte.

Autor: Manfred Fay

ISBN: 978-3-86424-171-0
138 Seiten
Hardcover